Auf diese Frage gibt es eine einfache Antwort: selbstverständlich!
Im Urlaub rücken die Probleme und Sorgen des Alltags meist in den Hintergrund. Natürlich kann sich auch die Art des Urlaubs positiv auf Körper und Seele auswirken, beispielsweise durch die für die Lungen gute Meeresluft oder konsequente tägliche sportliche Aktivität, die in der Hektik des Alltags zu Hause doch immer mal untergeht.

 
 

Darauf sollten Sie bei der Planung achten

Wichtig ist, dass Sie Ihren behandelnden Arzt vorab in die Planung einbeziehen und vor Reiseantritt noch einmal Ihren Gesundheitsstatus überprüfen lassen.
Dinge wie Umstellung der Medikamenteneinnahme bei Zeitverschiebung, Sauerstoffversorgung etc. sollten Sie zur Sicherheit vorab klären. Weisen Sie auch das Reisebüro auf Ihre Atemwegserkrankung hin, damit gegebenenfalls nur nach Angeboten grosser Reise- oder Spezialanbieter geschaut wird. Diese haben Erfahrung mit Angeboten für Menschen mit einer chronischen Erkrankung.

 

Strandurlaub

Die Meeresluft ist gesund für Ihre Lunge, insofern spricht generell nichts gegen einen entspannten Urlaub am Strand. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie zu grosse Hitze meiden – halten Sie sich möglichst im Schatten auf und bleiben Sie bei sehr hohen Ozonwerten lieber in Innenräumen.
Das Tauchen mit Pressluft stellt für Patienten mit Lungenkrankheiten wie dem Lungenemphysem ein erhöhtes Risiko dar und ist nicht zu empfehlen. Wegen des Druckunterschieds vor allem beim Auftauchen kann es zu Problemen kommen.

 

Aktivurlaub

Beim Wandern verbringen Sie viel Zeit an der frischen Luft, zudem ist diese in etwas höheren Lagen natürlich durch geringere Schadstoffbelastung deutlich gesünder. Diese Art Aktivurlaub ist sehr gut für Sie geeignet, allerdings sollten Sie sich vor der Reise mit Ihrem behandelnden Arzt abstimmen, welche Höhe für Sie infrage kommt. Denn in der Höhe ist das Atmen wegen des geringeren Luftdrucks deutlich erschwert.

 

Städtetrip

Wer im Urlaub etwas erleben will, der setzt auf eine Rundreise, bei der man viele Städte besichtigt und fremde Kulturen kennenlernt. Auch dies ist für Sie als Alpha-1-Patient kein Problem, wenn Sie zwei Dinge beachten:

  1. Überanstrengen Sie sich nicht – vielfach sind solche Reisen mit Hektik verbunden. Sagen Sie offen, wenn Sie einen halben Tag Ruhe benötigen.

  2. Gerade in grossen Städten herrscht oft eine hohe Schadstoffbelastung in der Luft. Sie können deshalb eine Atemschutzmaske bei sich tragen und zögern Sie nicht, sie überzuziehen.

 

Vorab gut gerüstet

Machen Sie sich vorab mit Ort und Umgebung vertraut

Gibt es in der Nähe Ihres Hotels bzw. im Ort einen Arzt, gegebenenfalls sogar einen Lungenfacharzt? Ist die nächste Apotheke gut erreichbar? Wie weit ist das nächste Krankenhaus entfernt? Legen Sie sich eine Telefonliste mit den wichtigsten Nummern an. Es kann zwar gut sein, dass Sie diese Informationen „umsonst“ einholen, weil Sie gar keine medizinische Hilfe benötigen. Doch wer vorab gut informiert ist, gerät im Fall des Falles auch nicht in Panik.

Das gehört in die Reiseapotheke

Nehmen Sie eine ausreichende Menge Ihrer Standardmedikamente sowie Bedarfsmedikamente mit – das Wissen darüber gibt schon Sicherheit.
Packen Sie auch, nach Rücksprache mit Ihrem Facharzt, Medikamente zur Behandlung von Infektionen ein, damit Sie erste Symptome frühzeitig bekämpfen können.


Darf ich als Alpha-1-Patient überhaupt fliegen?

Sie sollten dies vor Antritt einer Flugreise bei Ihrem Arzt auf jeden Fall besprechen. Im Falle einer stark eingeschränkten Lungenfunktion kann es sein, dass Sie eine Flugtauglichkeitsbescheinigung benötigen und während des gesamten Fluges zusätzlich Sauerstoff atmen müssen. Ihr Arzt wird Ihnen beim Check sagen, ob Sie flugfähig sind oder nicht.

Unter www.europeanlung.org finden Sie weitere Informationen.

 
 

Checkliste – haben Sie an alles gedacht?

Gesundheitscheck beim behandelnden Arzt. Nach Beurteilung des Arztes: Lungenfunktion, Impfungen, Sauerstoffversorgung und nötige Anpassung der Medikation besprochen?

  • Zweisprachiges Dokument (Englisch und Deutsch) über Krankheit, Verlauf und aktuelle Therapie/Medikation?

  • Ausreichende Menge an Medikamenten (Standard- und Notfallmedikamente) ins Handgepäck packen!

  • Klärung Krankenversicherungsschutz im Ausland. Übernimmt meine Krankenkasse die Substitutionstherapie im Ausland?

  • Termin erhalten für die Substitutionstherapie am Ferienort (Arzt, Ort, Datum und Zeit): Ist das Medikament vor Ort oder soll ich es selbst mitnehmen? Wenn das Medikament selbst über die Grenze mitgenommen wird, dann Begleitschreiben vom Arzt für die Zollbehörden mitnehmen.

Bedenken Sie bitte:

Falls Sie eine Substitutionstherapie erhalten und den Rhythmus nicht unterbrechen möchten, besteht eventuell die Möglichkeit dass Sie die Substitutionstherapie am Ferienort (oder in der Nähe) bekommen. Besprechen Sie diese Möglichkeit frühzeitig (2-3 Monate vor Reiseantritt) mit Ihrem Facharzt. Die Herstellerin des Produkts benötigt genügend Zeit, um alles für Sie zu organisieren.